Wie ich einen Sparplan mit monatlich 100 Euro aufsetzen würde.

Wie ich einen Sparplan mit monatlich 100 Euro aufsetzen würde.

Ich hoffe, wir sind uns einig und deshalb wird das Geld nicht aufs Sparbuch getragen, sondern kostengünstig in einen ETF-Sparplan gelegt.

Doch welches ETF-Produkt soll man wählen? Dazu gleich mehr.

Noch etwas Grundsätzliches: Wenn Sie planen 100 Euro je Monat auf die Seite zu legen, dann sollten Sie drei Grundsätze beachten:

  1. Das Besparen eines ETF-Sparplans sollte langfristig angesetzt sein. Vielleicht wollen Sie in 10 Jahren ein Auto damit kaufen, in 20 Jahren eine Wohnung zumindest teilweise abbezahlen oder in 30 bzw. 40 Jahren Ihre Rente aufbessern. Wenn Sie „nur“ für das nächste Jahr Ihre Urlaubskasse aufbessern wollen, dann ist das hier nicht geeignet, denn Börsenkurse können schwanken und es wäre ja jammerschade, wenn Sie just dann das Geld entnehmen müssen, wenn es weniger wert ist.
  2. Bei einer Ratenbesparung von 100 Euro im Monat sind oftmals die Kosten anteilig zu hoch. Deshalb macht es bei einem so geringen Betrag mehr Sinn, nur alle 3 oder 6 Monate das Geld in den ETF einzubezahlen und dann eben mit 300 bzw. 600 Euro ranzugehen.
  3. Stocken Sie Ihre Monatsrate auf, sobald Sie mehr freies Geld zur Verfügung haben. Damit gleichen Sie zudem die Inflation aus.

Können Sie zu diesen 3 Punkten „Ja“ sagen, dann kann es an die Auswahl des Produktes gehen.

 

a) DAX-ETF: Wie schon mehrfach betont hat sich der Deutschen Aktienindex DAX im Schnitt in den letzten 30 Jahren mit durchschnittlich 8% je Jahr (!!!!) noch oben geschraubt. Trotz der mannigfaltigen Krisen in der Zwischenzeit. Ein DAX-ETF hat zudem den Vorteil, dass man es gut beobachten kann, da sowohl in den Medien als auch auf dem Smartphone der DAX-Stand rasch abgerufen werden kann.

 

b) MDAX-ETF: Die Unternehmen der zweiten Reihe sind in Deutschland im MDAX notiert:

(Foto stammt von https://de.wikipedia.org/wiki/MDAX)

Das hätte ich sich in den letzten Jahren überdurchschnittlich rentiert, wie dieser Chart zeigt:

(Chart erzeugt via comdirect.de)

Die grüne Linie zeigt den MDAX und – richtig geraten – das gelbe ist der DAX. Letzterer hat sich verdoppelt wohingegen der MDAX sich in den letzten 20 Jahren versiebenfacht !!!! hat.

Darüber könnte man mal nachdenken.

 

c) S&P 500-ETF: Das sind die 500 größten Unternehmen der USA. Eine wunderbare Streuung inklusive der „besten“ Unternehmen der Welt.

 

d) Dow-Jones-ETF: Hiermit konzentrieren Sie sich auf die 30 stärksten amerikanischen Unternehmen:

(https://de.wikipedia.org/wiki/Dow_Jones_Industrial_Average)

Ich vermute, Sie kennen nahezu alle Firmen. Damit erkennen Sie zudem, welche Strahlkraft vom Dow Jones ausgeht. Hustet die Wirtschaft in den USA, dann gehts auch meist uns in Europa nicht besonders gut.

 

e) MSCI-World-ETF: Dort sind weltweit ca. 1600 Aktien aus 23 Industrieländern vertreten. Es fehlen dabei Schwellenländer etc., die Sie aber über einen MSCI-ACWI-ETF zudem erhalten können (All Countries World Index). Weitere Infos finden Sie z. B. hier: https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/msci-acwi/

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Welchen ETF soll man nun nehmen?

Ganz ehrlich – darüber sollten Sie nachdenken, damit es Ihre Entscheidung ist und Sie diese für gut befinden. Werte aus der Vergangenheit sind keine Garantien für die Zukunft.

Denken Sie einfach ein wenig nach …

Vielleicht in der Gestalt:

  • DAX: Autowerte, Versicherungen und Energieversorger sind dort stark vertreten. Wie geht es in den nächsten Jahre mit diesen Branchen weiter? Denken Sie an die E-Mobilität – wie gut sind hier die Autowerte aufgestellt?
  • Dow Jones: Werden die USA nicht langfristig von China abgelöst? China hat enormen Nachholbedarf und über 1 Milliarde Menschen…
  • MSCI World: „Also was solls – ich kauf mir einfach die gesamte Bandbreite der Industrienationen, dann bin ich weltweit gut aufgestellt“

Sie sehen schon, ein wenig darüber nachdenken bringt Sie sicherlich ans Ziel.

Und: Wenn Sie Monat für Monat Geld ansparen, profitieren Sie zudem vom Cost-Average-Effekt.

Das Wichtigste zum Schluß: Sie können natürlich jederzeit das Pferd wechseln. Wenn Sie beispielsweise 10 Jahre DAX-ETF hinter sich haben, spräche ja nichts dagegen, ab dann mal in den Dow Jones zu gehen etc. ETF-Produkte können jederzeit ge- und verkauft werden – wie Aktien eben auch.

Oh – das Allerwichtigste: Sie können nun jahrelang das Für und Wider der Produkte a) -> e) diskutieren, Watchlisten anlegen, tausende Internetseiten studieren und Vieles mehr. Lassen Sie das: Fangen Sie einfach an!! Denn der Zeitraum, in dem das Geld wachsen kann, ist entscheidend. 20 Jahre sind hierbei nicht doppelt soviel wie 10 Jahre sondern meist 4mal so viel!!!!!!!

Also – entscheiden Sie sich für ein Produkt und starten Sie besser noch heute als morgen.

 

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