Denn eines ist sicher – die Rentenlücke wird zu einer Versorgungslücke

Denn eines ist sicher – die Rentenlücke wird zu einer Versorgungslücke

Wer heute in die staatliche Rentenkasse einzahlt, kann sich sicher sein, dass man deutlich weniger bekommt, als man gedacht hat. Das Rentenniveau in Deutschland sinkt seit vielen Jahren kontinuierlich ab. Und das ist ja logisch, denn immer weniger Arbeitnehmer müssen immer mehr Rentner finanzieren. Zudem steigt die Lebenserwartung der Menschen und so muss bisweilen die Rente viele Jahre länger bezahlt werden als noch vor einigen Jahrzehnten.

Ergo: Als Arbeitnehmer sollten Sie unbedingt ein zusätzliches Polster ansparen, um die entstehende Rentenlücke zu schliessen, damit es nicht in einer Katastrophe endet. Jeder Selbständige oder Unternehmer weiß ebenfalls von dieser Notwendigkeit.

Wie geht man das Thema nun an? Eigentlich ganz einfach:

  1. Machen Sie mal einen Kassensturz: Wieviel Geld benötigen Sie derzeit pro Monat? Wie hoch ist voraussichtlich die ausbezahlte Rente?
  2. Damit können Sie die Differenz ermitteln: z. B. benötigen Sie je Monat 3.000 Euro und 2.000 Euro davon werden über die Rente kommen. Das Delta beträgt nach Adam Riese also 1.000 Euro.
  3. Aber – die Inflation: Wenn Sie heute 40 Jahre alt sind und noch 25-27 Jahre bis zu Rente haben, dann sollten Sie das Delta von 1000 Euro verdoppeln – auf eben 2.000 Euro. Denn in knapp 30 Jahren wird ihr Geld wegen Inflation weniger wert sein. Punkt!!
  4. Wie lange wollen Sie leben? Gute Frage! Gehen wir mal von einem 90zigsten Lebensalter aus. Also werden Sie ca. 25 Jahre Rente beziehen und die gleiche Zeit die Versorgungslücke stopfen müssen.

Wie nun kann man das berechnen?

Am besten fängt man hinten an: 25 Jahre * 2.000 Euro * 12 Monate = 600.000 Euro

Ergo: Ihr Kapitalbedarf über diesen Zeitraum ist eine gute halbe Million Euro. Gehen wir davon aus, dass das Geld auf dem Sparbuch liegt und für die Rentenlücke Monat für Monat herhalten muss.

Nun sind Sie 40 Jahre alt und haben 25 Jahre noch Zeit, dieses Geld zu erwirtschaften. Am einfachsten sparen Sie das Geld in einen ETF-Sparplan. Wenn Sie sich für einen MSCI-World-ETF entscheiden und damit auf eine Ansammlung weltweiter Aktien, dann können Sie mit im Schnitt 5-6% je Jahr Wertsteigerung rechnen.

Die Gretchenfrage ist nun: Wie hoch muss die monatliche Sparqoute sein, um über den ETF in 25 Jahren die Summe von 600.000 Euro zu erreichen?

(https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php)

Also: 1.000 Euro je Monat sind aufzuwenden, um über den Zeitraum von 25 Jahren den Kapitalgrundstock zu bilden.

„Ja – aber wäre es nicht cleverer in der Rentenphase das Geld im ETF zu belassen statt auf dem Sparbuch herumliegen zulassen?“ werden Sie nun einwenden …

Aber na klar – dann wird ja ihr Geld im Schnitt ebenfalls ca. 5% je Jahr mehr Wert und deckt damit schon einen Teil ihres monatlichen Bedarfs. Wie sieht also die Kalkulation aus, wenn wir nun folgende Parameter zugrunde legen:

  1. Ein ETF wird 25 Jahre lang monatlich bespart. Als Grundlage nehmen wir 5% durchschnittliche Wertsteigerung je Jahr.
  2. Nach den ersten 25 Jahren kommen die zweiten 25 Jahre mit der Entnahme des Kapitals auf monatlicher Basis.
  3. Am 90. Geburtstag ist das Geld alle und wir sind pleite 🙂

Auch hier rechnen wir von hinten nach vorne:

(ermittelt über https://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php)

Der Kapitelbedarf bei Eintritt in die Entnahmephase ist nunmehr ca. 350.000 Euro.

Die 25 Ansparjahre sehen dann so aus:

Fassen wir zusammen:

Um eine aktuelle Rentenlücke von 1.000 Euro ab dem Renteneintritt zu schliessen, sollten Sie als 40jähriger über 25 Jahre lang ca. 600 Euro je Monat beiseite legen und in einen ETF sparen. Dann können Sie 25 Jahre lang monatlich bis zu 2.000 Euro entnehmen und das reicht etwa bis zu Ihrem 90zigsten Lebensjahr.

 

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